Magnus Kleine-Tebbe – figürlicher Bildhauer – Stein Holz Bronze Beton Gips und Terracotta – Braunschweig

Willkommen!

Der Bildhauer Magnus Kleine-Tebbe aus Braunschweig fertigt figürliche und abstrakte Skulpturen und Plastiken aus verschiedenen Materialien an: Terracotta, Gips, Holz, Stein, Bronze und Stahl.

Traditionelle und moderne Bildideen entstehen als Freihandzeichnungen oder dreidimensionale CAD-Entwürfe

Die plastische Umsetzung als Portrait, Akt, freie Form, Landschaft, Raumplanung, Architekturelement oder technische Konstruktion realisiert er auch als private oder öffentliche Auftragsarbeiten.

Seit 1988 hat der Bildhauer zahlreiche Kunstwerke in einem breiten künstlerischen Repertoire schaffen und die Ergebnisse in diversen Ausstellungen zeigen können.

Ein Kurzfilm (4 Min.; Frühjahr 2011) von Elias Kleine-Tebbe vermittelt Impressionen von ausgewählten Skulpturen und der Arbeit seines Vaters in Braunschweig.

Das Konzept und die Entstehung der Holzfigur "Solus Jesus Christus" dokumentiert ein Film (15 Min.; August 2012, in höherer Auflösung hier) von Gerrit Schulze.

Die Großplastik aus Eichenholz (siehe Holz-Werkbeispiele) wird bis zum Lutherjahr 2017 ihren Standort in Braunschweig und seiner Umgebung mehrfach wechseln. 2013 war es der Vorplatz des Braunschweiger Hauptbahnhofs - kombiniert mit einer Ausstellung zur Skulptur im Foyer: In einem Kurzbeitrag (8 Min.; 2-2013) des niedersächsischen Senders TV38 kommt der figürliche Bildhauer selbst zu Wort. Drei weitere Großplastiken sind zu den Soli (Glaubensgrundsätzen) der evangelischen Kirche mit Unterstützung der Karin und Jochen Prüsse Stiftung vorgesehen, die in Braunschweig die Jakob-Kemenate als Kunst- und Begegnungszentrum betreiben.

 

Der Blick von außen:
Die Kunstwissenschaftlerin Claudia Müller (M. A.) über den Künstler Magnus Kleine-Tebbe

Zeichen, Modellieren, Formenbau, Steinbearbeitung, Bronzegießen und die Vermittlung von Stilkunde und Gestaltungsgrundlagen für angehende Meister im Steinbildhauerhandwerk.
Das Tätigkeitsfeld des Bildhauers Magnus Kleine-Tebbe ist so vielseitig wie die Materialien, die er verwendet. Dies belegen die zahlreichen Werke und Projekte, die der Künstler seit Beginn seines Studiums geschaffen hat.

Seit 1994 ist Magnus Kleine-Tebbe in Braunschweig tätig. Bereits während seiner Assistentszeit bei Herrn Prof. Weber sind eindrucksvolle Arbeiten entstanden, die das Formgefühl des Künstlers, sowie seine Sensibilität in der Darstellung menschlicher Gestalten wiedergeben. So zeugen beispielsweise die Marmorskulptur der Laodizea vor dem Naturhistorischen Museum und die Bronzeplastik der Bathseba im Audimax der Technischen Universität Braunschweig vom souveränen Umgang mit Komposition und ordnenden plastischen Modellierungen, von ausgereifter Naturbeobachtung und starkem Einfühlungsvermögen in die Psyche des Menschen. Sowohl die Handfertigkeit des plastischen Modellierens, als auch das Erfassen des inneren Wesens einer Gestalt, sind in den figürlichen Werken des Künstlers spürbar nachzuempfinden.

So ist die Arbeit des zeichnerischen und bildhauerischen Portraitierens eine besondere Stärke Kleine-Tebbes. „Das Portrait einer Person entwickelt sich nach und nach“, so der Künstler, „es bildet sich behutsam aus einer Vielzahl von Eindrücken heraus, die ich während meiner Arbeit sammle.“ Dafür ist der persönliche Kontakt vielfach sehr wichtig: Während der Modellsitzungen sucht der Bildhauer immer wieder das Gespräch mit seinem Gegenüber und so entstehen zunächst Zeichnungen, die nicht nur die Physiognomie des Portraitierten einfangen, sondern zugleich seine charakteristischen Stimmungen und individuellen Wesenszüge festhalten. Mit Hilfe von Fotografien, die während der Sitzungen aufgenommen werden, ergänzt der Künstler sein Bild einer Person und geht schließlich zum Modellieren über. Zunächst entstehen mehrere kleine Modelle in Wachs oder Ton, die dazu dienen, diejenige Darstellungsweise zu ermitteln, die der portraitierten Person in besonderer Weise entspricht. Auch in dieser Phase ist immer wieder die Rücksprache mit dem Portraitierten oder dem Auftraggeber ein wesentlicher Teil seiner Arbeit auch in Hinblick auf das  Selbstgefühl der dargestellten Person. Im gemeinsamen Gespräch kristallisiert sich schließlich die endgültige Ansicht heraus, in der das Portrait gefertigt werden kann.

Für Magnus Kleine-Tebbe, hat jedes Material seinen besonderen Reiz. Ob Stein, Holz, Bronze, Gips oder Terracotta, jeder dieser Stoffe hat seine Vorzüge, es komme nur darauf an, für das jeweilige Projekt das Zutreffende auszuwählen. Manchmal ist das Material vorgegeben und es gilt dann das richtige daraus zu arbeiten. Ein Beispiel hierfür ist die Holzskulptur „Agape und Eros“, die Magnus Kleine-Tebbe 2006 aus einem Weidenpappelstamm am Okerufer nahe der Technischen Universität Braunschweig gearbeitet hat. Der Baumstamm, dessen Wurzelwerk im Erdreich verblieben ist, ist etwa 4,5 m hoch und wurde vom Künstler mit Hilfe eines Baugerüstes, das um den Stamm aufgestellt worden war, in ein hoch aufragendes Liebespaar verwandelt, das die sinnliche und die geistige Liebe symbolisiert. Der Mann hebt die Frau in den sprichwörtlich siebten Himmel. Frei hinauf erhebt er ihren Körper wodurch das ganze Längenmaß des Stammes optimal ausgenutzt wird.

Neben dem figürlichen Arbeiten ist Magnus Kleine-Tebbe auch mit abstrakter Formgestaltung vertraut und verbindet die ästhetische Austrahlung  und Zweckmäßigkeit eines Objektes mit einem harmonischen Gesamtentwurf. Der Brunnen auf dem Denstorfer Friedhof etwa ist ein Beispiel für den Zusammenklang von künstlerischem Schaffen und der alltäglichen Notwendigkeit einer Wasserstelle zur Grabpflege. Nutzen und Schönheit gehen hier eine wohlformulierte Synthese ein. Dabei ist das Objekt nicht isoliert von seiner Umgebung zu betrachten, vielmehr steht die Verbindung von Kunst und Umwelt im Blickpunkt des Künstlers.
Auch die Auswahl des Materials im Steinbruch zählt Kleine-Tebbe zu seinen Aufgaben. So ist das Steinmaterial für die Gestaltung des Neptunbrunnens in den Herrenhäuser Gärten auf die Umgebung des Wasserspiels ebenso abgestimmt, wie die geschwungene Form der Steinblöcke, die sich in dem goldenen Tor vor der Orangerie wiederfindet.

Einen wichtigen Hinweis für die Werke Magnus Kleine-Tebbes gibt das Signet des Künstlers: ein „M“, das unter dem Kreuzzeichen angeordnet ist. Der Buchstabe „M“ steht für Magnus und kennzeichnet so den individuellen Part seiner Werke, während das übergeordnete Kreuz auf die christliche Symbolik verweist, die sich in vielen Arbeiten des Künstlers bereits im Titel ausdrückt. Oftmals sind unmittelbar an einer Skulptur oder Plastik Textstellen aus der Bibel angegeben, die die Figur näher erläutern, so bei der „Salbung“ in Timmerlah, dem Januskopf, der Bathseba und Laodizea. Der christliche Glaube ist eine Maxime im Leben des Künstlers, die einen wesentlichen Teil seiner Arbeit ausmacht. So setzt sich das Werk Magnus Kleine-Tebbes aus drei Bereichen zusammen: das individuelle Schaffen mit künstlerischem und handwerklichem Können, die Verbindlichkeit zum Christentum und die Vorstellungen des Auftragsgebers. Somit ist der erfolgreiche Abschluss einer Arbeit für den Künstler stets mit dem harmonischen Zusammenwirken dieser drei Komponenten verbunden.

Die Begeisterung, die Magnus Kleine-Tebbe in seinen Kunstwerken transportiert ist deutlich wahrnehmbar und macht seine Werke dadurch zu Arbeiten die berühren. Das genaue Sehen und Sicheinlassen auf ein Projekt mit unermüdlicher Kreativität und nicht zuletzt seine Fähigkeit der selbsttätigen handwerklichen Ausführung, machen den Bildhauer Magnus Kleine-Tebbe zu einem Künstler unserer Zeit, der sich mit seinen Mitmenschen und dem Geschehen um sich herum feinsinnig auseinandersetzt, offen ist für Gespräche, Diskussionen sucht und seinen eigenen Weg künstlerischen Schaffens geht.

Claudia Müller, M. A.; Braunschweig, Februar 2009